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Julia Philippitsch: Kärntner Stylistin kleidet Stars wie Conchita Wurst ein

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Die Greifenburgerin Julia Philippitsch stellt die Outfits für Größen wie Conchita Wurst zusammen. Die 30-Jährige über die Bedeutung von Mode und Fashion-No-Gos. 

 

Auf Künstler_innen und Promis wirkt Julia Philippitsch anziehend. Im wahrsten Sinne des Wortes. Die Kärntnerin arbeitet als Fashion Stylistin. Eine ihrer bekanntesten Klient_innen ist der Künstler Tom Neuwirth und seine Kunstfigur Conchita Wurst. Ein hautenger Tiger-Onsie, hellblaue Pumps und Ellbogen-lange Handschuhe, abgerundet durch eine oversized Sonnenbrille. Das Outfit, das sie zuletzt für die Stilikone zusammengestellt hat, spiegelt die Persönlichkeit der Stilikone haargenau wider. Wir haben uns mit Philippitsch über ihre Arbeit, über Trends und modische No-Gos unterhalten.

„Ich hatte viel Leidenschaft und natürlich auch etwas Glück“, resümiert Philippitsch heute, wenn sie an den Beginn ihrer Karriere zurückdenkt. Nach der Matura an der Kärntner Tourismusschule in Villach zog es sie erstmal nach Wien. Dort machte sie an der Werbeakademie Wien ihr Diplom mit Auszeichnung. Arbeitserfahrung konnte sie unter anderem bei Praktika in München und Berlin sammeln. 2016 belegte sie einen Stylistenkurs: „Durch diverse Kontakte während des Kurses bekam ich anfänglich zusätzliche Assistentenjobs, baute meine Website und mein Portfolio mit privaten Projekten auf und konnte so sehr rasch in der Branche Fuß fassen.“

Julia Philippitsch: Erste Jobs und kreative Prozesse

Gleich nach Abschluss des Kurses wurde sie sozusagen abgeworben. An ihren ersten Job als Stylistin kann sie sich noch gut erinnern: „Ich stylte Conchita für ein großes Event am Wiener Rathausplatz.“ Auch vier Jahre später arbeitet sie regelmäßig mit der Stilikone zusammen. Langweilig wird es dabei nie. „Die Arbeit mit Conchita ist crazy, lustig und immer spannend“, sagt Philippitsch. „Ich schätze ihn als Mensch sehr.“

Neben Conchita arbeitet die Kärntnerin auch mit anderen Künstler_innen, Werbekunden, Produktionsfirmen und Magazinen. Zu ihren Kund_innen zählen auch die Marken Vöslauer, Savage x Fenty und Stiegl sowie ProSieben/Sat1 Media. Unabhängig vom Job, beginnt jedes Styling mit der Frage „Wen ziehe ich wofür an?„. Wenn es zum Beispiel ein Künstler ist, der für ein Musikvideo gestylt wird, so wird der Style in einem gemeinsamen, kreativen Prozess erarbeitet. „Das Outfit entsteht zum einen durch Know-How und Design, zum anderen durch viel Recherche und Connections“, sagt Philippitsch. Generell bereitet sich Philippitsch auch gerne mit Moodboards auf Jobs vor. Bevor die finalen Looks ausgewählt werden, trifft sie sich mit den Kund_innen für Fittings. „Nach dem Dreh, Event oder Photoshooting retourniere ich die besorgten Stücke und es geht wieder von vorne los“, sagt die 30-Jährige, die diesen Kreislauf immer aufs Neue zu schätzen weiß und in der Regel sogar an mehreren Projekten zeitgleich arbeitet. Doch der Job beinhaltet auch weniger Glamouröses. „Akquise, Sachen schleppen, Pakete verschicken und viel Officearbeit“, sagt Philippitsch, die auch das mit Bravour meistert.

„Kärnten is lei ans“

Ein modisches No-Go gibt es ihrer Meinung nicht, „jeder alte Trend inspiriert einen neuen Trend und das mag ich.“ Besonders begrüßenswert sei aber die Entwicklung von Fast zu Slow Fashion. Passend dazu hat sie jetzt einen ihrer größten Träume in Angriff genommen: Die Gründung eines eigenen Modelabels. Mehr Details möchte sie aber noch nicht verraten.

Viel Zeit für Hobbys bleibt da nicht. Wenn dann doch etwas Freizeit zur  Verfügung steht, nutzt sie diese für neue Inspiration, Sonne tanken und um nach Hause zu fahren, da Philippitsch trotz ihres Hauptwohnsitzes in Wien immer ihrer Heimat treu bleiben wird, denn: „Kärnten is lei ans.“ 

Quelle: futter.kleinezeitung/ Claudia Mann

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