Wirtschaft

Aktien handeln: Die 7 häufigsten Anfängerfehler!

Gerade in Zeiten, in denen die Zinsen extrem niedrig sind, suchen die Anleger nach Möglichkeiten, wie sie ihr Geld gewinnbringend investieren können. Da wundert es also wenig, dass viele Investoren den Weg zur Börse finden, um dort die gewünschten Renditen zu realisieren.

Wenn sich der Anfänger fragt, wie man Aktien online kaufen kann, ist die Antwort ganz einfach: In unseren Beiträgen haben wir zahlreiche Informationen gerade für Anfänger zusammengetragen, sodass der Einstieg hier wirklich leicht fällt.

Doch wer es einmal wagen möchte, mit Aktien zu handeln, der sollte ein paar wichtige Dinge beachten und die folgenden Anfängerfehler unbedingt vermeiden.

Anfängerfehler Nr. 1: Die Anlagestrategie fehlt

Einfach Aktien kaufen, ist auf jeden Fall der falsche Weg. Um ein renditestarkes Portfolio zu erlangen, bedarf es einer durchdachten Anlagestrategie. Ziel ist es immer, mit der Anlage Geld zu verdienen. Um das zu erreichen, stehen unterschiedliche Möglichkeiten zur Verfügung.

Strategien wie Buy-and-Hold, Dividenden zyklisch und antizyklisch, Value und Growth und viele mehr stehen hier zur Auswahl. Zudem spielt aber auch der gewünschte Anlagehorizont eine wichtige Rolle. Geht es um eine lang- oder um eine kurzfristige Anlage. Für die langfristigen Strategien bieten sich beispielsweise starke Aktien oder auch eine Buy-and-Hold-Strategie mit Indexfonds an.

Für den kurzfristigen Handel hingegen ist viel Aktivität gefordert. Hier bieten sich unterbewertete Papiere an, bei denen man die Marktschwankungen nutzen kann. Hier wird schon deutlich, dass die persönliche Risikobereitschaft ebenfalls eine wichtige Rolle spielt.

Ein häufiger Fehler ist hier aber, einfach Aktien zu kaufen, die gerade populär sind, ohne eine eigene Anlagestrategie zu haben.

Anfängerfehler Nr. 2: In Anlageprodukte investieren, von denen man keine Kenntnis hat

Ein wichtiger Grundsatz, dem auch Börsenlegenden wie Warren Buffet folgen, lautet: Man soll grundsätzlich nur in die Geschäftsmodelle investieren, die man auch versteht. Hier gilt es zu bedenken, dass heute eine Vielzahl von Konzernen in diversen Geschäftsbereichen tätig sind und darüber hinaus die weltweite Wirtschaft im Zuge der Globalisierung sehr eng miteinander verflochten ist.

Diese wirtschaftlichen Zusammenhänge werden gerade von Anfängern sehr schnell übersehen. Das birgt viele Risiken, die nicht sofort erkenntlich sind. Wer sich als Anleger für individuelle Unternehmensaktien entscheidet, der sollte aber auch wirklich alle Aspekte des Geschäfts des jeweiligen Unternehmens verstehen.

Zudem sollten auch bei der Investition in sehr komplexe Anlageklassen, zu denen beispielsweise die Bonitätsanleihen zählen, gute Kenntnisse haben, denn diese sind häufig nur schwer durchschaubar. Hinzu kommt, dass bei derartigen Anlagen das Verlustrisiko sehr viel höher ist.

Anfänger Fehler Nr. 3: Häufiges Handeln

Gerade Anfänger machen häufig den Fehler, einfach viel zu häufig zu handeln, also ihre Wertpapiere zu kaufen und zu verkaufen. Hier spielt die persönliche Ungeduld eine wichtige Rolle. Immer dann, wenn sich das Portfolio nicht wie gewünscht entwickelt, wird häufig keine Geduld bewiesen und einfach gehandelt und umgeschichtet. Das Portfolio umzuschichten, ist auch vollkommen in Ordnung, doch passiert dies zu häufig, dann kann es schnell passieren, dass die Ordergebühren die Renditen auffressen.

Anfängerfehler Nr. 4: Den Trends hinterherjagen

Hier kommt es zu einer Kombination aus Anfängerfehler Nr. 1, die fehlende Anlagestrategie und Anfängerfehler Nr. 3, das häufige Handeln. Gern jagen Anfänger den aktuellen Trends hinterher. Hier wird außer Acht gelassen, auf künftige Entwicklungen zu setzen.

Das Treiben an der Börse mutet häufig sehr hektisch an und so machen sich schnell Ängste bezüglich der gemachten Investition breit. Dabei wird dann vergessen, dass es immer wieder einmal zu Kurseinbrüchen kommen kann, die jedoch langfristig ohne größeren Belang sind.

Anfänger aber neigen dazu, auf die kurzfristigen Gewinne zu schauen und laufen dann den Trends hinterher und kaufen Wertpapiere, weil alle anderen das auch tun, oder verkaufen eigentlich stabile Aktien, weil sie gerade nicht so gut im Kurs stehen. Hier fehlt eindeutig die Strategie und das Durchhaltevermögen.

Anfängerfehler Nr. 5: Geld wird eingesetzt, das eigentlich nicht übrig ist

Wie Eingangs bereits erwähnt, ist gerade jetzt, wo die Zinsen so extrem niedrig sind, die Börse und der Aktienhandel in den Fokus gerückt. Doch leider wird hierbei oftmals die eigene finanzielle Situation vollkommen außer Acht gelassen. Gerade dann, wenn noch Schulden abgezahlt werden müssen, sollte eventuell frei zur Verfügung stehendes Geld zunächst einmal zur Deckung der Schulden eingesetzt werden.

Wer genauer nachrechnet, wird vermutlich schnell feststellen, dass die Gewinne, die möglicherweise im Werthandel erlangt werden, sehr schnell vom Zinssatz der Schulden verschlungen oder sogar unterschritten werden. Schon gar nicht darf man den Fehler begehen, eventuell sogar andere Wertgegenstände in Bargeld umzuwandeln, um damit eine vermeintlich vielversprechende Aktie zu kaufen.

Besonders wichtig ist zudem, grundsätzlich nur das Geld an der Börse einzusetzen, auf das man auch langfristig verzichten kann. Man sollte immer auf kurzfristige, finanzielle Engpässe vorbereitet sein, anlässlich dessen sollte man über entsprechende Rücklagen verfügen. Im Ernstfall kann es sonst passieren, dass man gezwungen ist, seine Wertpapiere in einem ungünstigen Zeitpunkt verkaufen zu müssen.

Anfängerfehler Nr. 6: Die fehlende Diversifikation

Anfänger denken leider fast nie an eine ausreichende Diversifikation im eigenen Portfolio. Ohne es zu merken, lassen sich Anfänger auf ein erhöhtes Verlustrisiko ein, da sie sich zu sehr auf wenige, gerade erfolgreiche Aktien konzentrieren. Geraten aber gerade diese Aktien dann in Schwierigkeiten, ist damit auch in hohem Maße das eigene Portfolio schwer betroffen.

Eine Risikominimierung erreicht man letztlich nur durch eine vernünftige Diversifikation. Gemeint ist damit eine möglichst breite Streuung auf verschiedene Unternehmen, Branchen, Regionen, Wertpapiere oder Anlageklassen.

Langfristig zahlt sich das immer aus. Wenn in einem solchen Portfolio einzelne Aktien von Unternehmen schwächeln, werden diese Verluste von den übrigen gut abgefangen und man erreicht dennoch eine gute Rendite. Mit einer breiten Streuung ist aber nicht eine große Anzahl von Aktien aus der gleichen Branche gemeint, auch das ist ein Anfängerfehler. Bekommt eine Branche plötzlich Probleme, sind alle Unternehmen gleichermaßen betroffen.

Anfängerfehler Nr. 7: Es sind zu viele Emotionen im Spiel

Ein Fehler ist in der Börsenwelt insgesamt extrem weit verbreitet, doch gerade Anfänger sind diesbezüglich besonders in Gefahr, gemeint sind die Emotionen. Sobald es zu Bewegungen an der Börse kommt, wird die eigene Strategie vergessen und die Emotionen nehmen Überhand.

Solange nicht Aufregendes passiert, halten sich auch viele Anleger an ihre eigentliche Strategie, doch passieren unvorhergesehene Dinge und die Börsenwelt reagiert, sind irgendwie alle guten Vorsätze auf einmal vergessen. Zieht eine Krise herauf, siegen nicht selten die Emotionen und alle Anlagestrategien und guten Vorsätze sind auf einen Schlag vergessen.

Natürlich ist es nicht ganz leicht, auf Grund abstürzender Kurse der eigenen Anlagen nicht in Panik zu geraten, doch genau das ist der Moment, wo man sich wieder auf seine ursprüngliche Anlagestrategie besinnen muss.

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